Summer in the City … und beim Sommercamp im „Kasten“ Sozialpädagogische Erlebniswoche wird seit 2018 angeboten

Viele helfen mit

Sommerzeit ist Ferienzeit, aber nicht für alle. Die einen sonnen sich am Strand und haben Spaß, die anderen schauen in die sprichwörtliche Röhre. Die Zahl derer, die sich keinen Urlaub leisten können, steigt. Auch im Main-Tauber-Kreis. Das Sommercamp für Kinder und Jugendliche im „Kasten“ ist da ein Lichtblick.

Es ist bereits das sechste Sommercamp, das Nicolaj Imhof, pädagogischer Mitarbeiter im Studienheim Maria Hilf, den Mergentheimern auch als „Kasten“ bekannt, organisiert hat und leitet. 15 Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien haben somit ein ganz besonderes Ferienerlebnis „mit Langzeitwirkung“, berichtet Imhof. Das zeige sich alleine schon daran, dass immer wieder ehemalige Sommercamp-Teilnehmer erneut dabei sind oder als Betreuer mitwirken wollen und das dann auch tun.

Möglich gemacht wird das Sommercamp durch die Unterstützung des Kreis-Jugendamtes, das Kreis-Jugendringes, der Sportjugend sowie privater Spender, denn „ohne Geld geht halt nichts“, wie Imhof betont. Der „Round Table Tauberbischofsheim“ gibt dem Projekt seit vielen Jahren finanzielle Hilfestellung. Und ohne das Studieninternat, das die Räume und Fahrzeuge zur Verfügung stellt, ginge natürlich auch nichts. Imhofs Resumee:  „Alle, die das Sommercamp unterstützen, leisten einen wichtigen Beitrag. Es ist gut angelegtes Geld.“

Die Teilnehmer  im Alter von zehn bis 14 Jahren kommen aus dem gesamten Altkreis, einige auch darüber hinaus und auf Vorschlag des Kreis-Jugendamtes. Familien, die sich keinen Urlaub leisten können, soll hier eine Möglichkeit geboten werden, dass wenigstens ein Kind ein Ferienerlebnis hat.

Wobei „Ferien-“ oder „Urlaubsangebot“ nicht ganz richtig ist, denn „wir bieten hier eine sozialpädagogische Erlebnis-Woche mit  allem, was dazugehört: Teambildung, Sport, Spiele, aber auch soziales Verhalten mit Rücksicht nehmen, Unterstützung anbieten,  Vertrauen geben und empfangen stehen auf dem Wochenplan. Mittagessen kochen und Einkaufen gehören ebenso dazu wie Aufräumen und Abwasch, Ausflüge sowie eine Übernachtung in einer Hütte „ohne Strom und fließend Wasser, also auch ohne Smartphone“. Sogar ein bisschen Unterricht - Mathematik und Englisch -  ist dabei. „Das wird spielerisch vermittelt und geübt.“ Bis auf die Übernachtung in der Hütte ist das Sommercamp ein „Vollzeit-Tagesangebot von 8 bis 17 Uhr“. Die Teilnehmer kommen und gehen selbständig oder werden von den Eltern gebracht und abgeholt.

Was das Sommercamp so besonders macht: Alles geschieht in einer Atmosphäre, die „alle einschließt und keinen außen vor lässt“, denn auch das ist Ziel dieser besonderen Maßnahme: „Die Kinder und Jugendlichen sollen erleben und spüren, dass sie auch was können“, sagt Imhof.

Bild und Text Hans Peter Kuhnhäuser