Solidarpakt Sport IV für 2022 bis 2026 des Landes trat mit Jahreswechsel in Kraft / Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart weist auf Fortsetzung der Förderkulisse und deren Aufstockung hin

Sportkreisvorsitzende im Main-Tauber-Kreis und Sportkreisjugendreferent erwarten positive Effekte für Vereine und Übungsleiter

Stuttgart / Main-Tauber-Kreis. Mit Jahreswechsel wurde der Solidarpakt Sport IV des Landes Baden-Württemberg wirksam. „Mit der Verankerung des Solidarpakts Sport IV im Landeshaushalt geben wir den Sportverbänden und Sportvereinen eine nachhaltige und verlässliche Förderung für die Jahre 2022 bis 2026, indem das Fördervolumen von bisher jährlich rund 87,5 Millionen um 18 Millionen zur bisherigen Rekordsumme von insgesamt 105,5 Millionen Euro aufgestockt wird“, erklärt Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart. „Mit dieser bundesweit einzigartigen Vereinbarung ermöglichen wir neben den Schulkooperationen eine zukunftsfähige Gestaltung des Jugend-, Breiten- und Leistungssports, damit Baden-Württemberg auch weiterhin führendes Sportland bleibt“, betont er.

Bei einem Gesprächsaustausch erörterte der Landtagsvizepräsident mit den beiden Sportkreisvorsitzenden Matthias Götzelmann (Tauberbischofsheim) und Volker Silberzahn (Mergentheim) sowie Sportkreisjugendreferent Michael Geidl sowohl mögliche Effekte des Solidarpakts Sport IV für den Sportkreis, die Sportjugend und die Vereine in der Region als auch weitere Themen im Sportbereich.

Der bereits im Frühjahr 2021 zwischen Land und dem Landessportverband Baden-Württemberg unterzeichnete Vertrag sichere dem organisierten, gemeinnützigen Sport für den gültigen Zeitraum von fünf Jahren eine kontinuierliche Finanzierung und biete damit Planungssicherheiten. Die Verlängerung des bisherigen Solidarpaktes, der zum Jahresende 2021 auslief, bezeichnete Wolfgang Reinhart nicht nur als Erfüllung sportfachlicher Aufgaben, sondern insbesondere auch als Anerkennung des großen gesellschaftspolitischen Beitrags der Sportvereine und Sportverbände. Zudem sollen ebenfalls als Würdigung die Bezuschussung ehrenamtlicher oder nebenberuflicher Übungsleiterinnen und Übungsleiter bedarfsgerecht erhöht werden.

„Mir ist ein äußerst wichtiges Anliegen, dass die Gelder an der Basis bei den Sportvereinen ankommen und nicht an Bürokratien hängenbleiben“, unterstrich Wolfgang Reinhart. „Durch den erhöhten Förderbetrag ist es möglich, die sehr wertvolle und fast ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement geleistete Arbeit weiterhin auf hochqualitativem Standard fortzusetzen. Die Aufschläge bedeuten eine wegweisende und sehr sinnvolle Unterstützung für alle Angebote und Leistungen der Vereine und deren Mitglieder“, prognostizierten die drei Sportvertreter. Hierbei seien besonders die Anhebung der Aufwandsentschädigungen für die Übungsleiter sowie die verschiedenen Kooperationen mit Kindergärten und Schule zu nennen, die nach wie vor zahlreich und auf hohem Niveau gegeben seien.

„Erst recht erfreulich sind die Zuschüsse aus dem Solidarpakt und deren Aufstockung, weil den Vereinen seit Beginn der Coronakrise die aus dem Sportbetrieb oder aus Feiern und sonstigen Veranstaltungen generierten Einnahmen weitgehend weggebrochen sind“, fügten sie hinzu. Ebenso bedeutsam sei die Bezuschussung der Vereine für das Engagement im bautechnischen Bereich – speziell für Sportanlagen, Vereinsimmobilien oder Technikeinrichtungen, die umgebaut, modernisiert und energetisch saniert werden müssen.

Vor allem beim Indoorsport, der aufgrund der Coronapandemie mit vielen Auflagen verbunden ist, stelle sich die Situation der Aktivitäten schwierig dar. „Dies führt dazu, dass etliche Mitglieder in eine gewisse Passivität verfallen“, gab Volker Silberzahn zu bedenken. „Zwar lassen Aktivitäten im Freien mehr Spielraum zu, aber wenn es danach beispielsweise ans Duschen in den Vereinsheimen geht, sind wieder große Einschränkungen zu beachten“.

Eine für alle Aktive, Betreuer und Verantwortliche einheitliche Linie sowie gewisse Lockerungen der Auflagen, die zu einer Belebung der Aktivitäten in den Vereinen beitragen würden, nannten Silberzahn, Götzelmann und Geidl unisono als Wünsche an die Politik. „Ebenso wichtig ist, dass Kindern und Jugendlichen die sozialen Kontakte nicht eingeschränkt werden, damit sie sich entwickeln, reifen und in den Vereinen das Gemeinschaftsgefühl vollumfänglich erleben können“, waren sich die Gesprächsbeteiligten gleichsam einig wie über die psychosozialen und gesundheitlichen Funktionen des Sports für alle Altersstufen.

„Junge Menschen wollen kaum mehr Verbindlichkeiten bei ihren Freizeitaktivitäten noch sich dabei wesentlich anstrengen oder bis an ihre Grenzen gehen“, beschrieben Michael Geidl und Matthias Götzelmann einen sich bereits länger generell abzeichnenden Trend. Zum anderen würdigten sie sowie Volker Silberzahn und Wolfgang Reinhart die hohe Motivation der Vereine, Übungsleiter und Verantwortlichen beim jährlichen Sportabzeichen, das kreisweit trotz Coronaeinschränkungen weiterhin großer Beliebtheit und Teilnehmerfrequenz verzeichnen könne. Besonderen Dank zollten sie diesbezüglich der Sparkasse Tauberfranken für deren traditionell regelmäßige Unterstützung.

„Sport ist eine Muse und ein Kulturträger vor allem auch im ländlichen Raum wie etwa im Main-Tauber-Kreis“, ergänzte Wolfgang Reinhart abschließend. „Der Solidarpakt Sport bedeutet eine breite Hoheit für den Badischen Sportbund und den Württembergischen Landessportbund, weil ihnen die Bewilligung und Verteilung der Finanzmittel obliegt“, resümierte der Landtagsvizepräsident. Die Aufstockung des Paktetats trage dazu bei, dringende Anliegen der Vereine rascher abarbeiten und somit einen „Antragsstau“ vermeiden zu können.

 

 

Foto:

Mögliche Effekte des Solidarpakts Sport IV 2022 bis 2026 des Landes und weitere Themen erörterte bei einem Gesprächsaustausch (von rechts) Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart mit den beiden Sportkreisvorsitzenden Volker Silberzahn (Mergentheim) und Matthias Götzelmann (Tauberbischofsheim) sowie Sportkreisjugendreferent Michael Geidl.

(Foto: Büro Reinhart / Peter D. Wagner)