LEADER Badisch-Franken- Eine Erfolgsgeschichte

Auch die Sportjugend ist in diesem Gremium vertreten

„Eine Auftaktveranstaltung, wenn man etwas fortsetzen möchte?“ Mit dieser rätselhaften Frage startete Dr. Andreas Hildenbrand, Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, seine lebhafte und charmante Moderation an einem sonnigen Spätsommertag im Odenwälder Freilandmuseum. Die Auflösung folgte so gleich: „Na klar, es ist der Auftakt zum Weitermachen!“.  Doch bevor man weitermacht, muss man sich zunächst im Klaren darüber sein, woher man ursprünglich kommt. So ließ der 1. Vorsitzende, Alfred Beetz, alias „Mr. LEADER“, die vergangene LEADER-Förderperiode Revue passieren und schloss seine Rede mit der starken Zielformulierung „Wir wollen wieder dabei sein!“. Der sich anschließenden Frage, wo LEADER Badisch-Franken gegenwärtig steht, ging im Folgenden der Landrat des Main-Tauber-Kreises, Christoph Schauder, auf den Grund. In der Corona-Pandemie sieht er mit der steigenden Attraktivität des Inlandstourismus und dem sich verändernden Arbeits- und Wohnverhalten eine Chance für den Ländlichen Raum – für Badisch-Franken. „Ein wesentlicher Mosaikstein, um dieses Potential voll auszuschöpfen, ist das LEADER-Förderprogramm, das mit seinen unglaublich vielen Facetten all diese Bereiche bedient“, so Schauder. Den Sprung in die Zukunft wagte daraufhin der Erste Landesbeamte des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Björn-Christian Kleih. Was den Reiz des Ländlichen Raums, aber auch seinen Entwicklungsbedarf ausmache, könne man an Orten wie dem Freilandmuseum im übertragenen Sinne am besten ermessen. Der Gedanke von LEADER rege aber auch dazu an, sich von diesem Ort etwas zu distanzieren. Denn ein musealer Raum solle der Ländliche Raum gerade nicht sein. „Er soll echtes Leben enthalten, er soll Initiative ausstrahlen, er soll sich weiterentwickeln“, betonte Kleih. Er ist überzeugt, dass die neue LEADER-Förderperiode hervorragend werden wird. Da es „auf jeden Fall Bottom-up“ weitergehen werde, lud er bereits alle Teilnehmer*innen zu den anstehenden Workshops ein.

 

Im Anschluss an die Grußworte berichtete Frau Boger-Wieland von der Tanzschule Boger in Adelsheim über ihre Erfahrungen mit LEADER. „Ohne LEADER hätte ich den Traum einer barrierefreien Tanzschule nicht realisieren können.  Nun bieten mein Team und ich die unterschiedlichsten Veranstaltungen für Jung und Alt an. Seit Kurzem vermieten wir den Neubau auch für Events wie Hochzeiten und Geburtstage. Dafür suchen wir aktuell auch noch Personal“. Auch Hubert Dick und Bernd Dietrich vom FC Hundheim/Steinbach, die gleich mit zwei LEADER-Projekten erfolgreich waren, brachten Ihre Erfahrungswerte ein. Dieser Verein ist dem Sportkreis Tauberbischofsheim angegliedert.

Der Bikepark ist seit der Eröffnung im letzten Jahr nicht nur regional, sondern auch über die Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinaus ein „Hit“. Über 200.000 gefahrene Runden konnten bereits gezählt werden. Auch die Gaststätte des Vereins soll schon bald nicht nur für das leibliche Wohl hungriger Sportbegeisterter, Einheimischer und Tourist*innen sorgen, sondern auch einen Treffpunkt für Austausch und geselliges Miteinander darstellen. „Nun fehlt uns nur noch ein Pächter. Interessenten können sich gerne bei uns melden“, betonte der Ansprechpartner des Projekts. Während die Projektträger*innen begeistert berichteten, hoben diese immer wieder die wichtige Funktion der LEADER-Geschäftsstelle, die den Projektträger*innen von der Projektidee bis zur Umsetzung zur Seite stand, hervor. Auch die beiden Vertreter der Sportjugend Michael Geidl und Matthias Götzelmann arbeiten seit Beginn von Leader Badisch Franken im Jahr 2015 in diesem Gremium mit. Auch der Sportjugendförderverein Main-tauber e.V. konnte im Jahr 2019 sein Projekt „Mobilität auf dem Lande über das LEADER- Förderprogramm verwirklichen.

Die beiden Vertreter aus dem Sport können nur alle Vereinsvertreter ermutige über dieses Programm angedachte Projekte zu realisieren. Beide betonten die hervorragende Unterstützung und Begleitung sämtlicher Projekte durch die Geschäftsstelle.

 

Die Quintessenz des Abends formulierte Dr. Hildenbrand folgendermaßen: „LEADER schuf Arbeitsplätze, Gemeinschaft und ehrenamtliches Engagement. Das sind neben dem Klimaschutz wichtige Aspekte, die wir natürlich auch in die neue Förderperiode mitnehmen möchten.“

 

Nach dem offiziellen Teil blieb Zeit, um sich bei einem Gläschen „Pommerol Spritz“ und einer Portion „Bauländer Grünkern-Falafel“ auszutauschen und zu vernetzen.

 

Workshops für neue LEADER-Förderperiode 2021-2027 starten in Kürze

Voraussichtlich werden ab Oktober diesen Jahres bis März 2022 neun Workshops, welche jeweils in der Presse beworben werden, stattfinden. In diesen werden zusammen mit dem Planungsbüro Futourdie Handlungsfelder, Ziele und Startprojekte für das neue Regionale Entwicklungskonzept ausgearbeitet. „Je mehr tolle Ideen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Badisch-Franken mit dem Instrument LEADER ab 2023 weiterspielen darf“, so Monath vom Planungsbüro Futour. Jeder kann Inspirationen für eine nachhaltige Zukunft der Region Badisch-Franken einbringen. Denn, wie Dr. Hildenbrand deutlich machte: „LEADER ist ein Mitmachverein“. Wer Interesse daran hat, an den Workshops teilzunehmen, kann sich bei den Koordinatorinnen für die neue Förderperiode, Sabine Keller und Katharina Soff, bereits jetzt melden. Die „LEADER-Familie“, wie Landrat Schauder die in der Aktionsgruppe Beteiligten liebevoll nannte, freut sich auf weitere Mitglieder!

 

Bildquelle: Odenwälder Freilandmuseum Gottersdorf