Jugendaustausch mit Freunden aus Ghana ein voller Erfolg

Auch Sportjugend TBB wirkte mit

Der Verein The Rising Lions e.V. hat im Rahmen des Jugendaustauschprogramms „Teams Up!“ zehn Jugendliche und zwei Betreuer aus Ghana nach Deutschland geholt. Die ghanaische Gruppe hat hier ihre deutsche Austauschgruppe getroffen, um zusammen am Nachhaltigkeitsziel Nr. 4 der UN-Charta, hochwertige Bildung, zu arbeiten. Ziel des durch ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH geförderten Programms ist es, mit den deutschen und ghanaischen Teilnehmern gemeinsam ein Bildungskonzept auszuarbeiten, das ghanaische Kinder dazu befähigt, sich ein eigenständiges Leben abseits von Hunger und Armut aufzubauen.

Dank der professionellen Unterstützung durch die Sportjugend im Main-Tauber-Kreis und der kompetenten Beratung durch Michael Geidl wurde die Jugendbegegnung ein voller Erfolg.  Mit zwei Bussen der Badischen Sportjugend vom Frankfurter Flughafen abgeholt, ging es in die erste Unterkunft, das Feriendorf Waldbrunnen, wo sich die beiden Austauschgruppen das erste Mal persönlich begegneten. Es wurde sich reichlich ausgetauscht über die hochgradig verschiedenen Kulturen und Lebensumstände. Nach zwei Tagen in Waldbrunn wurde für die gemeinsame Arbeit am Konzept in die Külsheimer AktivWelt gewechselt, die für den Rest der Begegnung zum neuen Headquarter wurde. In der ersten Woche wurden Ideen und Anregungen gesammelt. Zur Inspiration für das neue Schulkonzept wurden diverse Ausflüge und Besichtigungen zum Thema Bildung und Ausbildung unternommen. Besucht wurden die Külsheimer Gemeinschaftsschule PAGS, die Schwesternschule des Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Wertheim, die Firma Oswald Elektromotoren in Miltenberg und die Weberei Pahl in Külsheim.

Begeistert waren alle bei der Führung durch die Stadt Miltenberg und beeindruckt von der Geschichte, die hinter diesem Ort steckt.  Viel erlebte man auch bei der Besichtigung der Firma Oswald Elektromotoren und deren Produktionsstätte. Neben einer spannenden, ausführlichen Präsentation über Elektromotoren und einer anschließenden Führung durch den Maschinenbau, erfuhr die Gruppe viel über die Aspekte der Ausbildung in dem Familienbetrieb, der viel Wert auf Teamgeist und Zugehörigkeitsgefühl legt.

Außerdem wurde die Gemeinschaftsschule „Pater-Alois-Grimm Schule” (PAGS) besucht, wo den Besuchern aus Ghana erst richtig auffiel, wie unterschiedlich das deutsche Schulsystem und die Ausstattung der Schulen im Gegensatz zu den ihnen bekannten ist. Im Anschluss folgte noch eine Besichtigung der Weberei Pahl, wo die Teilnehmenden die Lagerhäuser und deren nachhaltige Arbeitsmethoden kennenlernten. Ebenso ging es zum Senckenberg Museum in Frankfurt. Die anschließenden drei Tage wurden in Gastfamilien verbracht Dort besuchten die Familien mit den ghanaischen Austauschpartnern für drei Tage eine Schule oder einen Kindergarten, um diesen einen tieferen Einblick in das deutsche Bildungssystem zu ermöglichen. Außerdem fanden Workshops in Kleingruppen zu den Bereichen Management, Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung oder Aufbau/Logistik statt in denen Konzepte und Aktionspläne erarbeitet wurden. Zum Schluss stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse vor und jeder ging mit einer festen Aufgabe davon. Ein letztes Mal trafen sich alle am Abend des 14. Oktobers für eine Abschiedsfeier mit Musik und reichlich Essen, bevor es am Morgen des 15. Oktobers für die Ghanaer, noch bei Dunkelheit, wieder zum Flughafen ging.“

Viele tiefgreifende Eindrücke des Austauschs bleiben in Erinnerung und hallen nach. Der ghanaische Lehrer Fianu Hughes (28) berichtet nach dem Besuch der Schule PAGS, dass für ihn als Lehrer ein Traum in Erfüllung gegangen sei. Nun wisse er, dass solche Schulen tatsächlich existieren - nicht nur in seinen Träumen. Ebenfalls erfuhren die deutschen Teilnehmer, dass in Ghana die Ansicht herrscht, dass Kleidungstücke wie lange Jeans, Kapuzenpullis und Stiefel von den Europäern aus modischen Gründen getragen würden und viele Ghanaer dem nacheiferten. Gruppenleiter Peter Attipoe (35) erklärte: „Nun, da wir das deutsche Herbstwetter selbst erlebt haben, wissen wir allerdings, dass ihr diese Kleidung zum Überleben braucht.“ Begeistert waren sie auch vom Zustand unserer Straßen und Autos. Insgesamt war es für die deutsche Gruppe eine bereichernde Erfahrung, das Leben hier durch die Brille der Ghanaer zu sehen.

Im April 2023 findet die zweite Begegnung dann in Ghana statt. Dort sollen erste Elemente des neu entwickelten Schulkonzept bereits umgesetzt werden. Bis dahin bleiben die Teilnehmer durch regelmäßige Online-Meetings in Kontakt und führen ihre Zusammenarbeit unter dem Motto „Each One Teach One“ fort.